Datenschutz

Wie Sie bestimmt wissen, trat am 25. Mai 2018 die neue Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft.

Wir haben deshalb in unserer Kommentarfunktion und dem Kontaktformular eine Checkbox eingefügt, wo man der Datenverarbeitung zustimmen muss. Auch eine Datenschutzerklärung haben wir generiert.

Datenschutz, insbesondere bei so sammelwütigen Kraken wie Google, Facebook, usw. aber auch z.B. die Schufa ist sehr wichtig. Dass man mit dem Abgleich von Daten aus verschiedenen Quellen eine Person ganz gut charakterisieren kann, ist nicht wirklich neu (vgl. Rasterfahndung in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhundert). Aber im Vergleich zu damals könnte man, wenn man alle Quellen nutzen würde, also staatliche und nicht staatliche, wahrscheinlich viel genauere Ergebnisse erreichen.

Facebook und andere Social Media Unternehmen (es fokussiert ziemlich viel auf Facebook, da sie am meisten registrierte Benutzer haben) geht es primär darum, Geld zu verdienen und zwar in diesem Fall mit Werbung. Jetzt ist es so, dass die Werbung nach dem Gießkannenprinzip nicht so erfolgreich ist. Besser ist es, Personen gezielt anzusprechen. Dazu muss aber bekannt sein, wie diese Person tickt, welche Interessen sie hat, was sie zu kaufen beabsichtigt, usw.. Da kommt jetzt das OCEAN – Modell ins Spiel (auch ein alter Stiefel aus dem vorherigen Jahrhundert).

Angestoßen wurde die Diskussion von einem Artikel u.a. im Magazin der Neuen Züricher Zeitung, siehe

https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/?reduced=true bzw.

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=2ahUKEwjk5e7fw9XcAhXLsaQKHXQ1CqAQFjAAegQIABAC&
url=http%3A%2F%2Fcgvr.informatik.uni-bremen.de%2Fteaching%2Fvr_literatur%2FWahlmanipulation%2520mittels%2520Psychometrik%
2520und%2520Social%2520Media%2520-%2520Das%2520Magazin%2C%25202016.pdf&usg=AOvVaw0FFYtRwLvgfS7cbPVkWdrn

als pdf – Datei ohne Anmeldung.

Hier behauptet Michal Kosinski, Wissenschaftler, kein kommerzielles Interesse, dass es seinem Team möglich ist, aus dem Facebookprofil, genauer aus den Likes die ein Facebookbenutzer gesetzt hat, mit bestimmten Wahrscheinlichkeiten Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zu ziehen. Dies wiederum, vgl. oben, macht dies für die Werbeindustrie interessant: Je mehr ich über eine Person weiß, desto gezielter kann ich sie ansprechen bzw. beeinflussen bzw. manipulieren. Da liegt die eigentlich Gefahr. Die Methode von dem Team um Michal Kosinski wurde von Cambridge Analytica zusammen mit den Daten von Facebook genutzt, um gezielt Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Die Wahlwerbung (wenn man es so nennen mag) war dann natürlich spezifisch für eine bestimmte Gruppe mit bestimmten persönlichen Präferenzen zurecht geschnitten und wurde nicht nach dem Gießkannenprinzip versendet.

Dass so etwas funktioniert, ist auch nicht neu. Ich habe vor kurzem über einen Mathetest für Mädchen gelesen, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Einer der Gruppen wurde vorher gesagt, dass der Test unheimlich schwierig sei und Mädchen darin immer schlechter abschneiden würden als Jungen. Der zweiten Gruppe wurde nichts gesagt. Jetzt darfst Du raten, welche der beiden Gruppen besser abgeschnitten hat, wobei der Test natürlich der gleiche war.

Lutz Krauss

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