Vor der Sommerpause wurde vom Gemeinderat noch beschlossen, dass der Abschnitt des Alb – Neckar – Radweges, der bekanntlich entlang der Schozach führt, von der Schulsportanlage bis zur B 27 ausgebaut wird. Nach Absprache mit dem Landratsamt Heilbronn kommt als Termin der Herbst 2016 oder das Frühjahr 2017 in Frage. Nur zu diesem Zeitpunkt ist es mit Rücksicht auf die Natur möglich, Baumaßnahmen durchzuführen. Die Details finden Sie im Sitzungsbericht auf der Homepage der Gemeinde Talheim. Dadurch wird dieser Weg auch für Inline – Skater, Bobby – Cars und ähnliche Fortbewegungsmittel nutzbar. Verbunden ist dies auch mit der Hoffnung, dass alle Nutzer des Weges ein klein wenig Rücksicht aufeinander nehmen, damit dieser hoch frequentierte Weg allen Freude bereitet.
Unsere Gemeindeverwaltung befindet sich auch im Kontakt mit der Stadt Lauffen/N, Neckarwestheim und dem Landratsamt Heilbronn, um eine gute Lösung für eine Radverbindung zwischen Neckarwestheim und Talheim zu finden. Dies stand zwar schon einmal vor Jahren auf der Tagesordnung, leider konnte man sich damals nicht auf eine Strecke einige. Als absolut notwendig ist hier eine Anbindung des Landturmes sowie vom Gartencenter Mauk zu sehen, da diese Punkte auch gerne von Familien mit Kindern angefahren werden. Da es sich hier um einen Neubau handelt, kann man auch auf einen Zuschuss aus Landesmittel hoffen. Noch ist es zu früh, über die Kosten zu sprechen, da die Details noch nicht geklärt sind.
Warum soll man überhaupt in den Ausbau der Fahrradwege investieren? Talheim ist aufgrund der Topologie sowieso kein ideales Terrain für das Fahrrad. Entlang der Schozach kann man prima radeln, aber so bald es in die Wart, auf den Hundsberg oder in die Mühläcker geht, ist es mit dem Spaß vorbei. Runter ist schon in Ordnung, aber wieder rauf … Jedoch gilt es zu bedenken, dass im Jahr 2015 über 500.000 Pedelecs in Deutschland verkauft wurden. Der Trend geht dahin, dass immer mehr Einwohner auf diese Art der Fortbewegung setzen und es auch für Fahrten zur Arbeit oder sonstige Besorgungen immer interessanter wird, nicht das Auto zu nehmen sondern ein Fahrrad mit elektrischer Unterstützung. Mir wurde von Besitzern solcher Fahrräder versichert, dass auch Steigungen, wie wir sie in Talheim haben, problemlos gemeistert werden können.
Jetzt sind wir beim Henne – Ei – Problem: Was war zuerst da? Die Henne oder das Ei? Andersherum gefragt: Niemand möchte Verkehr vor seiner Haustüre haben, jeder möchte möglichst ruhig wohnen. Viele von uns gehen Bürojobs nach, bei denen man die meiste Zeit im Sitzen verbringt. Jeder weiß, dass ein wenig Bewegung kein Fehler ist. Wenn es jetzt Fahrradwege gibt, die es erlauben sicher und auf direktem Weg unsere Nachbarorte (Flein, HN-Sontheim, Untergruppenbach, Ilsfeld, Neckarwestheim, Lauffen a/N) sowie das Gewerbegebiet zu erreichen, bewegt dies dann den oder die eine(n) oder andere(n) solche kürzeren Strecken mit dem Fahrrad (mit oder ohne Unterstützung durch einen Elektromotor) zurück zu legen? Geholfen wären damit allen. Wir sind hier zwar keine Großstadt, aber es ist sicherlich interessant, was Kopenhagen im Vergleich zu Deutschland für die Förderung des Fahrrads unternommen hat. Brauchen wir also mehr Radfahrer, damit der Ausbau vorgenommen wird oder brauchen wir den Ausbau der Radwege, damit mehr auf das Fahrrad umsteigen?
Je nach dem, wo sich der Wohn- bzw. Arbeitsort befindet, ist man nämlich mit dem Fahrrad mindestens genau so schnell wie mit dem Auto. Ich bin davon überzeugt, dass man vom Wohngebiet Jungen mit dem Fahrrad und einer befestigten Verbindung schneller im Gewerbegebiet Rauher Stich ist als mit dem Auto. Deshalb werde ich mich weiterhin dafür einsetzen, dass die Radwege zu unseren direkten Nachbarorten bzw. zum Gewerbegebiet Rauher Stich ausgebaut werden. Zumal der Neubau von Radwegen auch durch das Land Baden – Württemberg derzeit finanziell gefördert wird. Übrigens ist der Aufbau eines Radwegenetz in und um Talheim auch Bestandteil der Gemeindeentwicklungsplanung Zukunft Talheim 2025 (D5.8, Seite 150). Bis 2025 ist zwar noch etwas Zeit, aber ein Radwegenetz entsteht auch nicht von heute auf morgen.
Lutz Krauss
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Sehr gut! Der Ausbau von Radwegen … nicht nur für Freizeitaktivitäten … sondern gerade vor dem Hintergrund ökologischer und ökonomischer Gegebenheiten, ist eine Notwendigkeit! Im Bestreben, den PKW-Individualverkehr zu senken und Alltagswegebewältigung mittels dem Rad zu ermöglichen ist eine Gemeinde die Radwegevernetzung fördert am Puls der Zeit!